Österreich
schloss klaus
Meine ersten Wochen in Österreich 🙂
Griaß eich,
ich bin jetzt schon ein paar Wochen in Österreich und es gibt viel zu erzählen 🙂
Für alle, die noch nicht ganz mitbekommen haben, wieso ich in Österreich bin, erkläre ich nochmal kurz, was ich hier genau mache.
Ich bin für ein Jahr an Schloss Klaus in Österreich. Hier mache ich ein IJFD (Internationaler Jugend Freiwilligen Dienst) an einem Bibelschulzentrum der Fackelträger. Für ein Jahr arbeite ich abwechselnd in der Küche und im Hausteam mit. Mit zehn weiteren Freiwilligen unterstütze ich so die Festangestellten vor Ort. Zusammen wollen wir den Bibelschülern und Freizeitgästen den Aufenthalt so schön und angenehm wie möglich machen und auch so helfen Gottes Liebe und Botschaft weiterzugeben.
Die Umgebung und das Schloss selbst sind unglaublich schön. Zwar gibt es hier sehr viele Treppen und man legt viele Höhenmeter zurück, aber man kann nicht leugnen, dass wir an einem sehr schönen Ort arbeiten dürfen. Die Mitarbeiter des Schlosses sind sehr nett und die Atmosphäre ist einladend und herzlich. Wir alle haben uns gleich sehr wohl gefühlt. Wir Mädels des Jahresteams (die Freiwilligen für ein Jahr) wohnen für das Jahr in der Mauth, einem Haus am Fuße des Schlosses. Zu acht sind wir in drei Zimmer untergebracht und haben sogar einen Aufenthaltsraum, den Mauthkeller, mit Küche, Sofas und einem Beamer für gemeinsame Filmabende. Dafür müssen wir aber jeden Morgen zur Arbeit zum Schloss hochlaufen. Auch wenn es anstrengend ist, ist es vermutlich nicht so schlecht. Denn das Essen im Schloss ist so gut und vielseitig, dass man sich oft viel mehr auf den Teller läd, als man normalerweise essen kann. So wird wenigstens sichergestellt, dass wir am Ende des Jahres nicht nach Deutschland zurückgerollt kommen.
Mittlerweile habe ich mich relativ gut hier eingelebt. Zwar gab es zu Beginn einige Kleinigkeiten, die das Ankommen schwerer machten als gedacht, aber die Gemeinschaft mit den anderen Freiwilligen macht vieles wett. Ein paar Mädels der Truppe kannte ich schon im Voraus durch die Vorbereitungsseminare von Netzwerk-m. Für mich persönlich war es wirklich wichtig schon jemanden zu kennen und nicht in eine völlige Ungewissheit geschmissen zu werden.
Die erste Woche in Klaus verlief sehr entspannt. Am Sonntag, den offiziellen Anreisetag, sind wir zu einer Gemeinde in der Umgebung gefahren und haben abends alle gemeinsam gegrillt, um uns besser kennenzulernen. Für die Tage danach hat sich das Schlossteam ein tolles Programm für uns überlegt. Neben Kennenlernaufgaben und gutem Essen, haben wir täglich in der Bibel gelesen und viel draußen unternommen. Wir wurden beispielsweise in kleine Gruppen eingeteilt und haben gelernt, wie man ein Biwak baut oder mit Outdoor-Kochern kocht. Dann mussten wir mittels Kompasses und Karte unsere Gaskocher und unseren Übernachtungsort finden und haben dort dann unter (fast) freiem Himmel geschlafen. Es gab außerdem kleine Aktionen, wo uns zum Beispiel zum Frühstück die Hände miteinander verbunden wurden. Wir sind auch Kanu gefahren und haben eine Sonnenaufgangstour gemacht, um die tollen Berge hier zu bestaunen. Generell werden wir als Jahresteam noch weitere gemeinsame Aktionen unternehmen. Dazu zählt unteranderem das wöchentliche Jahresteam-Frühstück mit anschließendem Impuls. Durch das ganze Jahr hindurch behandeln wir die ersten zehn Kapitel von Genesis in vielen Einzelheiten. Da wir am Anfang der Woche unser Handy abgeben mussten, haben wir viel miteinander unternommen und gespielt und uns so nochmal besser kennengelernt. Das war eine sehr coole Erfahrung und die gemeinsame Zeit wird plötzlich viel mehr wertgeschätzt.
Der 18. September war unser erster offizieller Arbeitstag. Die ersten Monate bin ich mit zwei weiteren Mädels im Hausteam untergebracht. Wir kümmern uns darum, dass die Zimmer für Gäste sauber und gemacht sind, und putzen die öffentlichen Räume des Schlosses. Bisher gefällt mir die Arbeit hier. Die anderen Mitarbeiter sind sehr nett und neigen zu vielen Späßen. Als Hausteam entscheiden wir uns täglich für eine Teamfarbe, die getragen werden soll (die Betonung liegt auf „soll“). Zusätzlich erarbeiten wir gemeinsam ein Motto für den Tag und erzählen uns einen Fun Fact des Tages. Ab und zu gibt es sogar gemeinsame Yoga-Übungen, damit wir auch schön fit bleiben 😊 Außerdem unterstützt das Schloss die Jugendarbeit in Klaus und Umgebung. Jeder von uns wird einem Kreis zugeteilt, in dem wir selbst aktiv mithelfen und von Gott erzählen können. Ich selber bin vierzehntägig in einem Teen- und Jugendteam dabei und helfe, falls nötig, in der Kinderbetreuung bei Familienfreizeiten aus. (Der offizielle, vom Schloss eingesetzte Leiter dieser Jugendgruppe kommt sogar aus Altensteig.)
Wir haben mit der ÖBB-Vorteilscard, die wir vom Schloss bekommen haben, schon die nächsten Dörfer erkundigt und kräftig für unsere Back- Koch- und Kreativprojekte eingekauft. Es sind schon die ersten Backnachmittage geplant und natürlich wollen wir auch mal gemeinsam Spätzle und ähnliches kochen.
Und auch wenn es schon viel Schönes zu berichten gibt, ging es mir am Anfang gar nicht so gut. Es war von einem Tag auf den anderen so viel Neues und Ungewohntes da, mit dem ich zurechtkommen musste. Ich hätte nie gedacht, dass es so eine Umstellung sein würde, sich das Zimmer zu teilen oder keinen Rollladen mehr zu haben. Die größte Veränderung war aber die Gemeinschaft. Plötzlich sind fast 24/7 Menschen um dich herum und es ist echt schwer zu Ruhe zu kommen oder sich aktiv Zeit für sich alleine zu nehmen. Ständig finden kleine Aktionen statt, die man nicht verpassen will oder es gibt einfach keinen Ort, wo man entspannt alleine sein kann. Dieselben Leute, mit dene man wohnt, sind auch am Arbeitsplatz. Zu Beginn war dies echt überwältigend für mich. Zwar habe ich definitiv länger als der Rest gebraucht, aber ich gewöhne mich daran. In diesem Umfeld fühle ich mich sehr wohl und erfahre viel Unterstützung und Verständnis. Dabei helfen mir die gemeinsamen Andachten und Zeiten des Worships. In diesem Jahr werde ich vermutlich sehr viel über mich selbst lernen und Grenzen und Möglichkeiten entdecken. Darauf bin ich schon sehr gespannt und hoffe wachsen zu können.
Vielen Dank für die lieben Grüße und eure Gebete :))
Lasst auch gern mal von euch hören, wie es euch so geht und was bei euch ansteht. Das würde mich freuen!
Gebetsanliegen
- Für ein weiterhin gutes Einleben in der neuen Gemeinschaft
- Unterstützung im Hausteam und in der Küche, wo das Fachpersonal fehlt. Das Gott die richtigen Leute schickt.
- Für Freizeiten und Schulklassen. Das Gott in ihren Herzen wirkt.
- Für die neuen Bibelschüler und ihren Unterricht.
- Danke für ein gutes Ankommen in Österreich
- Danke für die herzlichen und unterstützenden Leute hier
- Danke für die anderen Freiwilligen
- Danke für die vielen Bibelschüler